Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Gewässer und Boden

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Schadstoffgruppe der PFAS in Gewässer und Boden.

Bedeutung von PFAS

PFAS, Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind eine Gruppe synthetischer Fluor-Chemikalien. Sie werden aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften (fett- und wasserabweisend, hohe thermische, chemische und biologische Stabilität) in vielen verschiedenen Produkten verwendet. Die PFAS-Produktion begann in den 1950er-Jahren. Zu Beginn der 1970er-Jahre erfolgte der verbreitete Einsatz von PFAS-haltigen Produkten in unserem Alltag.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass PFAS für die altlastenrechtliche Beurteilung relevant sein können. PFAS gelangen aus menschlichen Quellen über Staub und Regen sowie auch durch belastete Standorte in die Umwelt und sind inzwischen überall zu finden.

Der Mensch nimmt PFAS vor allem über die Nahrung und das Trinkwasser auf. Die Verbindungen werden auf unterschiedliche Weise in Lebensmittel eingetragen: aus Böden, aus der Wasseraufbereitung, aus Kläranlagen, Futtermitteln und Bedarfsgegenständen. Seit 2010 ist die Verwendung erster Einzelverbindungen verboten. Aktuell werden national die bestehenden Grenzwerte geprüft und in Europa wird über ein Gruppenverbot von PFAS diskutiert.

Umgang mit PFAS im Abfall- und Altlastenvollzug

Das «PFAS-Merkblatt für den Altlastenvollzug im Kanton Basel-Stadt» soll bei der Klärung von Fragen helfen, ob und wie ein belasteter Standort auf PFAS zu untersuchen ist, wie mit PFAS-belasteten Materialien umgegangen und wie sie entsorgt werden sollen. Das Merkblatt bildet den momentanen Kenntnisstand ab. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, wird das Merkblatt entsprechend angepasst.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat ein Merkblatt herausgegeben, das bei der Klassierung gemäss Verordnung über Listen zum Verkehr mit Abfällen (LVA) sowie bei der umweltverträglichen Entsorgung im Zusammenhang mit PFAS und Abfällen Unterstützung anbietet. Dieses Merkblatt ist unter folgendem Link zu finden:

Messungen im Grundwasser

Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Interreg-Projekts wurden im Mai 2023 Grundwasserproben neben über 100 weiteren Spurenstoffen auch auf per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) untersucht.

Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) hat die aktuelle Probenahmekampagne des grenzüberschreitenden Projekts zum Anlass genommen, die Zahl der Probenahmestellen zu erhöhen, um sich einen ersten Überblick über die PFAS-Belastungssituation des Grundwassers im Kanton Basel-Stadt zu verschaffen und die PFAS-Problematik aktiv anzugehen.

Die Daten sind im Open-Data-Portal abrufbar. Es findet jährlich im Mai eine Probenahme durch das Umweltlabor statt. Unter dem folgenden Link sind die Messergebnisse zu finden.

Messungen in Oberflächengewässern und Fischen

Ergänzend zu den Probenahmen im Grundwasser wurden auch PFAS-Messungen in den Oberflächengewässern sowie in Fischen vorgenommen.

Fische

In Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft wurde im Frühling und Sommer 2024 eine Studie zur PFAS-Belastung in wildlebenden Fischen durchgeführt. Dabei wurden die aus fischereilicher Sicht wichtigsten Gewässer analysiert. Die Untersuchungen in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben ergeben, dass in allen Fischproben PFAS nachgewiesen werden konnten und der zugelassene Höchstgehalt an PFAS in Fischen teilweise überschritten wurde. Die Lebensmittelinspektorate der beiden Kantone haben daraufhin eine Verzehrsempfehlung abgegeben (siehe Medienmitteilung vom 24. September 2024). Bei weiteren Fragen zum Fischverzehr wenden Sie sich bitte an das Kantonale Labor Basel-Stadt.

Kantonales Laboratorium

Kannenfeldstrasse 2
4056 Basel

Oberflächengewässer

Im Rahmen einer schweizweiten Pilotstudie von Fliessgewässern im Jahr 2021, die einen ersten Eindruck von deren Belastung vermitteln sollte, wurden 16 Standorte auf 22 verschiedene PFAS untersucht. In allen Fliessgewässer-Proben konnten PFAS nachgewiesen werden. Im Kanton Basel-Stadt wurden die Birs und die Wiese untersucht, wobei die Birs eine höhere Belastung aufwies. Die PFAS-Konzentrationen lagen aber deutlich unter den im Grundwasser an einzelnen Standorten nachgewiesenen Spitzenkonzentrationen. Die Messresultate finden Sie unter den folgenden beiden Links.

Trinkwasser

Im Rheinwasser werden die Trinkwassergrenzwerte eingehalten. Dies ist wichtig, da für die Trinkwasseraufbereitung das Grundwasser mit Rheinwasser angereichert wird. Das Trinkwasser selbst wird von IWB aufbereitet und auf mögliche Belastungen untersucht. Die Ergebnisse der regelmässigen Kontrollen sind auf der IWB-Webseite einsehbar. Die im Trinkwasser gemessenen PFAS-Konzentrationen liegen weit unter den geltenden Grenzwerten und auch unterhalb der neuen Anforderungen der EU-Trinkwasserrichtlinie. Fragen zum Trinkwasser sind an IWB zu richten. 

Medienmitteilungen und politische Geschäfte

PFAS sind auch Gegenstand von politischen Vorstössen und Medienanfragen. Im Folgenden finden Sie die entsprechenden Informationen.


Kontakt

Inhalt aktualisiert