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Pilotversuch Abfalltrennung mit Unterflurcontainern

Der Grosse Rat von Basel-Stadt hat im Februar 2019 den Pilotversuch „Unterflurcontainer im Bachlettenquartier“ beschlossen. Der Versuch ist für 2026 geplant.

Zwei Personen werfen Abfallsäcke in einen Müllcontainer im Freien.
© BVD

Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern

Mit Unterflurcontainern lässt sich Abfall täglich entsorgen. Die Zeiten der in den Strassen herumliegenden Bebbi-Säcke gehören damit der Vergangenheit an. Das Netz der Unterflurcontainer ist so dicht , dass die Distanz zu jeder Haustür rund hundert bis hundertfünfzig Meter beträgt. Zahlreiche andere Schweizer Städte haben bereits auf Unterflurcontainer umgestellt, die für die Einwohnerinnen und Einwohner Vorteile bringen und wesentlich kostengünstiger zu betreiben sind.

Der Pilotversuch

Der Pilotversuch „Unterflurcontainer im Bachlettenquartier“ startet am 2. Januar 2026. Mit dem einjährigen Pilotversuch möchte der Grosse Rat herausfinden, ob sich die Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern in Basel bewährt.

Der Pilotversuch soll unter anderem zeigen, wie die Quartierbewohnerinnen und -bewohner das Angebot einschätzen und ob das System „Sack im Behälter“, wo verschiedene Abfallarten und Wertstoffe getrennt gesammelt werden können, funktioniert. Die Quartierbewohnerinnen und -bewohner werden detailliert befragt werden, um herauszufinden, wie das neue Angebot ankommt.

Für das Tiefbauamt ist wichtig zu wissen, was die Auswirkungen auf die Logistik der Stadtreinigung sein werden, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung das System einschätzen und wie es um die Wirtschaftlichkeit des Systems steht.

Wie Abfall entsorgen?

Während dem Pilotversuch kommt der Abfall zu Hause wie bisher in einen Bebbi-Sagg (10, 17, 35 und 60 Liter). Anstatt den Bebbi-Sagg zweimal pro Woche auf das Trottoir zu stellen, können die Abfälle und Wertstoffe jeden Tag (werktags von 6 bis 23 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 19 Uhr) in einen Unterflurcontainer geworfen werden.

Rüst- und Speiseabfälle und Kunststoffabfälle können neu getrennt in andersfarbigen Säcken gesammelt werden. Dies ermöglicht eine bessere Verwertung der Abfälle und schont Ressourcen. Die Bio- und Kunststoffsammel-Säcke gehören in denselben Unterflurcontainer wie die Bebbi-Säcke.

Rüst- und Speiseabfälle

Rüst- und Speiseabfälle können mit den Basler Bio-Säcke entsorgt werden. Die grünen Bio-Säcke sind ab Mitte Dezember 2025 in den Coop-Filialen Bachletten und Neuweilerplatz erhältlich. Die 10-Liter-Säcke kosten 0.70 Franken pro Stück und sind somit leicht günstiger als ein Bebbi-Sagg derselben Grösse. 

Kunststoffverpackungen

Mit den violett-transparenten RecyBag-Kunststoffsammelsäcken können Kunststoffverpackungsabfälle wie Folien, Becher, Tuben, Schalen oder Getränkekartons (Tetrapaks) dem Recycling zugeführt werden. Die RecyBag-Säcke sind seit 2023 in ausgewählten Basler Coop-, Denner- und Lidl-Filialen erhältlich – darunter auch die Filialen Coop Bachletten und Coop Neuweilerplatz. Die 17-, 35- und 60-Liter-Säcke kosten 1.00, 1.60 bzw. 2.40 Franken pro Stück.

Versuchsgebiet und Standorte Unterflurcontainer

Übersichtsplan der Unterflurcontainer-Standorte
© BVD

Für eine volle Abdeckung mit Unterflurcontainern wird ein Netz von 19 Standorten gebaut. Die Unterflurcontainer verteilen sich so im Quartier, dass die Luftlinie zum nächsten Unterflurcontainer für die meisten Haushalte weniger als 100 Meter beträgt. 

Das Versuchsgebiet liegt zwischen der Allerheiligenkirche, dem Schützenhaus, dem Birsig- und dem Dorenbachviadukt. Die Elsässerbahn, der Zolli, der Schützenmattpark und das Sportzentrum Schützenmatte grenzen das Gebiet ab. Dies erlaubt eine möglichst klare Trennung zwischen der herkömmlichen Kehrichtsammlung und jener mit Unterflurcontainern. Die Grösse des Gebiets ermöglicht einen aussagekräftigen Versuch.

Nur die Einwurfsäulen sind sichtbar

Auf der Strasse sieht man von den Unterflurcontainern lediglich die Einwurfsäule. Deckel über dem Einwurfschacht sorgen dafür, dass auch in nächster Umgebung kaum Abfallgeruch wahrnehmbar ist. Aufgrund des containereigenen Schliessmechanismus mit Absenkautomatik, schliesst der Deckel nahezu geräuschfrei.

Verwertung der Abfälle

Zur Leerung hebt die Stadtreinigung die vollen Unterflurcontainer mit einem vollelektrischen Kran-Kehrichtfahrzeug aus dem Boden. Anschliessend werden die Sammelsäcke in eine Sortieranlage transportiert und dort nach Farbe sortiert. Die Bebbi-Säcke kommen wie bisher in die Kehrrichtverbrennungsanlage. Die Rüst- und Speiseabfälle werden in Biogasanlagen verwertet und die Kunststoffabfälle werden dem Recycling zugeführt.

Das System, bei dem verschiedenfarbige Säcke in denselben Unterflurcontainer geworfen werden, heisst „Sack im Behälter“. Es ist in einigen europäischen Städten und Regionen erfolgreich im Einsatz, so zum Beispiel in Oslo, Nantes oder Lothringen.

Bauarbeiten im 2025

2025 wird das Tiefbauamt die Unterflurcontainer bauen. Bis Ende 2025 sollen möglichst alle Standorte gebaut sein.

Meilensteine

 
Jahr
Grosser Rat beschliesst Pilotversuch
2019
Öffentliche Planauflage der Unterflurcontainer-Standorte
2022
Bauarbeiten Unterflurcontainer-Standorte
2025
Pilotversuch
2026
Auswertung Pilotversuch und Entscheid weiteres Vorgehen
2027

Bisherige Erfahrungen mit Unterflurcontainern

Zwei Männer entsorgen Müll auf einem öffentlichen Platz.
© BVD

Die Stadtreinigung bewirtschaftet bereits 26 Standorte auf dem Gebiet der Stadt Basel. Diese wurden auf Arealen durch Genossenschaften oder Immobilienbesitzer gebaut und werden durch die Stadtreinigung mit vollelektrischen Kran-Kehrichtfahrzeugen geleert.

Im Basler Erlenmattquartier sammelt die Stadtreinigung Bebbi-Säcke bereits seit Jahren mit Unterflurcontainern. Ein Jahr nach der Einführung erachteten 97,5 Prozent der befragten und antwortenden Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers die Handhabung als einfach und die Gewöhnung an das neue System als sehr gut.

Der Anteil von illegal in den Unterflurcontainern entsorgtem Abfall lag auf der Erlenmatt bei knapp vier Prozent. Das Bereitstellen von Bebbi-Säcken auf dem Trottoir nahm rasch ab und lag nach einem Jahr nahe bei null. Ausserhalb der Unterflurcontainer werden manchmal Abfälle in Bebbi-Säcken oder auch illegale Abfälle deponiert, obwohl die UFC nicht voll sind.

In den Städten Zürich und Chur sind heute weitgehend Unterflurcontainer im Einsatz. Beide Städte haben die Erfahrung gemacht, dass sich der Wechsel nach ein paar Monaten einpendelt. Der Anteil illegal entsorgten Abfalls beträgt dort insgesamt weniger als fünf Prozent. Ein Grossteil der Bevölkerung beider Städte zieht Unterflurcontainer der Entsorgung ab Trottoir vor. Zudem bringen die Unterflurcontainer wesentliche Erleichterungen für die Abfallentsorgung.

Häufige Fragen und Antworten

Aktuelle Informationen

Projektleitung

Markus Müller
Leiter Stadtreinigung
+41 61 267 10 07markus.mueller@bs.ch

Bau- und Verkehrsdepartement

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