Geschichte der Rosetten-Pflästerung auf dem Marktplatz

Die Marktplatz-Pflästerung mit dem einzigartigen Rosettenmuster stammt aus dem Jahr 1903. Auf diesem historischen Untergrund findet allwöchentlich der Stadtmarkt statt, dessen Ursprung bis ins Jahr 1091 zurückreicht.

Die Pflästerung auf dem Marktplatz wurde 1903 nach dem Entwurf des Architekten Eduard Vischer erstellt, welcher zusammen mit seinem Partner Wilhelm Fueter den Umbau und die Erweiterung des Rathauses durchgeführt hatte. Der Platzbelag besteht aus dunkelblauen Steinen, darin sind drei grosse, kreisrunde Rosetten aus verschiedenfarbigen Steinen eingebettet.

Diese dekorative Pflästerung ist selten in Basel. Es lag wohl an der traditionellen baslerischen Eigenart, dass bei der Ausführung von Pflasterungen mehr Wert auf eine saubere, handwerklich einwandfreie Arbeit zu einem angemessenen Preis als auf besondere dekorative Wirkung gelegt wurde. Auch war bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Kieselwackenpflaster aus halbierten Rheinkieseln gängig, welches durch stark unterschiedliche Form, Farbe und Grösse der Steine nicht für dekorative Muster geeignet war. Erst mit der Produktion von rechteckigen Pflastersteinen in den Steinbrüchen wurden neue Verlegearten wie die Bogenpflästerung oder eben auch dekorative Muster wie auf dem Marktplatz möglich.

Quelle: «Basel – ein hartes Pflaster?», Basler Stadtbuch 1986, S. 197 – 204, Autor: Eduard Golder, Herausgeberin: Christoph Merian Stiftung