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100 Jahre Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel

Das Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel, am Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Das Institut erbringt Dienstleistungen für Menschen und engagiert sich in universitärer Lehre und Forschung. Es trägt mit medizinischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen und Methoden zur Klärung rechtlich relevanter Sachverhalte bei – und zwar für Lebende und Verstorbene.

Grafik zum 100-jährigen Jubiläum des Instituts für Rechtsmedizin Universität Basel.

Die ersten Spuren der Rechtsmedizin sind in Basel ausserordentlich früh zu finden. Die erste gerichtsmedizinische Untersuchung ist im Jahr 1381 belegt. Ab 1449 unterschied eine Wundschaukommission zwischen leichten und schweren Körperverletzungen. Der Basler Arzt Felix Platter, der von 1571 bis 1614 lebte, gilt als Begründer der gesamtschweizerischen Gerichtsmedizin und heutigen Rechtsmedizin. Die anatomische Sektion war für ihn nicht nur die Grundlage der Kenntnis des menschlichen Körpers, sondern auch Mittel zur Feststellung von Todesursachen und zur Beantwortung von rechtsmedizinischen Fragen.

Es sollte aber noch mehrere Jahrhunderte dauern, bis die Rechtspflege reorganisiert und die Rechtsmedizin im heutigen Sinne eingeführt wurde. Nach der Etablierung des Instituts im Jahr 1925 war es während 35 Jahren in einem Provisorium im Physikgebäude untergebracht. 1960 fand das Institut für Rechtsmedizin (IRM) seinen Platz am heutigen Standort an der Pestalozzistrasse 22.

Heute ist das Institut für Rechtsmedizin eine von sieben Dienststellen des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt – und als Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel gleichzeitig Teil der medizinischen Fakultät der Universität Basel. Es ist somit eine besondere Dienststelle: akademisch, in Lehre und Forschung tätig, und gleichzeitig sehr nahe bei den Menschen mit Dienstleistungen für deren Alltag.

Für Lebende und für Verstorbene

Viele denken an den Tod und an Krimis mit Verstorbenen, wenn der Begriff Rechtsmedizin fällt. So hat das IRM im Jahr 2024 denn auch 816 Legalinspektionen durchgeführt, 517 assistierte Suizide untersucht und 245 Obduktionen vorgenommen. Viel häufiger ist das IRM jedoch für Lebende da, z.B. im Rahmen von interpersoneller Gewalt, Vorfällen im Strassenverkehr oder Drug Checking.

Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Institut in den Abteilungen Forensische Medizin und Verkehrsmedizin, Forensische Genetik, Forensische Chemie und Toxikologie sowie der Forschungsgruppe Forensische Bildgebung tätig. Sie untersuchen und dokumentieren Befunde bei Opfern von Gewalt- und Sexualdelikten, nehmen verkehrsmedizinische Untersuchungen vor, führen forensische DNA-Analysen durch, untersuchen Betäubungsmittel forensisch-chemisch, klären Abstammungsverhältnisse, und nehmen Altersbestimmungen vor. Die breite Palette von Dienstleistungen zeigt, dass mehr Menschen in Kontakt mit dem IRM kommen, als man denkt. Dabei ist zu erwähnen, dass der grösste Teil der Aufträge nicht von Privaten, sondern von Untersuchungsbehörden stammt.

Eines der Kernanliegen des IRM und Ziel der Forschung in der Rechtsmedizin ist es, Fragen der Strafverfolgungsbehörden besser beantworten zu können. «Unsere Arbeit und Forschung ist ein Beitrag zur Wahrheitsfindung und Rechtssicherheit», ist die Direktorin des IRM, Eva Scheurer, überzeugt. 

Neuer Standort an der Socinstrasse

Das IRM wird in etwa zwei Jahren seinen neuen Standort an der Socinstrasse auf dem ehemaligen Areal des SwissTPH beziehen. Im Mai 2024 begann planmässig die erste Bauphase mit Sanierungs- und Rückbauarbeiten. Anfang 2025 konnte mit dem Rohbau begonnen werden. In den kommenden Monaten werden die Sanierungsarbeiten an den Bestandsgebäuden fortgesetzt und der Rohbau des neuen Gebäudes abgeschlossen. Die Fertigstellung und der Bezug sind für die zweite Hälfte 2027 geplant. 

Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums

Das Jubiläum in den Medien

Kontakt

Institut für Rechtsmedizin

Karte von Basel-Stadt
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Pestalozzistrasse 22
4056 Basel

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag:
08.00 - 12.00 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr

Inhalt aktualisiert